#30: Mit Herz in der Kindernotaufnahme | Pfleg. Leitung Sandra Kaßler
Shownotes
Als Pflegerische Leitung der Kindernotaufnahme – kurz NoKi – weiß Sandra Kaßler, was es heißt, rund um die Uhr gefordert zu sein. Seit zwei Jahren arbeitet ihr Team im neuen Kinderzentrum des EvKB – mit mehr Platz, modernen Abläufen und viel Einfühlungsvermögen für kleine Patientinnen und Patienten und ihre Eltern. Im Gespräch mit Moderator Philipp Katzmann erzählt sie, was es braucht, um in diesem Umfeld die Ruhe zu bewahren, warum sie ihren Beruf als Berufung sieht – und wie ein Hausschwein namens Flecki sie 14 Jahre lang begleitet hat.
- EvKB im Netz: www.evkb.de
- Mara im Netz: www.mara.de
- EvKB und Mara bei LinkedIn: www.linkedin.com/company/evkbethel
- EvKB und Mara bei Instagram: www.instagram.com/evkbethel
- Philipp Katzmann bei LinkedIn: www.linkedin.com/in/philipp-katzmann-633b652aa/
Transkript anzeigen
00:00:03:
00:00:12: Sandra Kassler ist zu Gast im Podcast.
00:00:15: Herzlich willkommen.
00:00:16: Schön, dass du da bist.
00:00:18: Wir haben uns neulich ganz kurz unterhalten oder haben gefragt, hast du noch irgendwelche Fragen?
00:00:23: Und da hast du gesagt, nö, ich liebe Überraschungen.
00:00:26: Den ist so, welcher als eine Überraschung hübspst du denn?
00:00:31: Mein Mann würde jetzt sagen, sie hast Überraschungen.
00:00:33: Wahrscheinlich würde das jetzt so kommen.
00:00:34: Aber ich glaube, jetzt für den Podcast habe ich gedacht, ich gehe ohne Erwartungen rein und vertraue dir ganz, was du vorbereitet hast und rausgefunden hast.
00:00:42: Ja,
00:00:43: genau.
00:00:43: Ich fange mal mit einer geheimen Story an.
00:00:46: Denn ich habe nur euch eine schöne Episode erlebt.
00:00:48: Ich war kurz nacheinander zu Gast bei zwei Examsfeiern von den Gesundheitsschulen und kam zeitlich etwas knapp oder kam von der einen aus dem Johannes-Stift hier nach Betel und bin in die Tiefgarage gefahren oder ins Parkhaus.
00:01:02: Und da sehe ich aus dem Augenwinkel vier Personen um einen Kofferraum versammelt.
00:01:08: Als würden sie gerade versuchen eine Leiche zu verstauen oder Stoff zu handeln.
00:01:13: Genauer hingeschaut sehe ich dich und drei weitere Kollegen.
00:01:18: Schöne Grüße an Frau Teske, Herrn Schmutzler und Frau.
00:01:21: Große Nau.
00:01:21: Große Nau.
00:01:24: Ja, miteinander ein Blumenstrauß zerflüggelt.
00:01:27: und neu gebunden.
00:01:28: Also Short Story.
00:01:29: Ihr hattet, wolltet bei genau dieser Examsfeier die neuen Examinierten begrüßen, die zu euch kommen, das ist bei euch beworben haben.
00:01:36: Und merkt ihr, es ist ein Schaus zu wenig und ihr habt das pragmatisch gelöst und wir waren uns eigentlich als Floristin wäre auch eine Karriere möglich.
00:01:43: Wenn es als Leitung nicht klappt, dann würde ich als Floristin noch mal probieren, genau.
00:01:47: Worauf ich aber eigentlich hinaus bin, ist dieser Pragmatismus.
00:01:50: Ist das schon etwas, was auch dein Job ein Stück beschreibt?
00:01:54: Ja, man gibt einfach Situationen, auf die du sofort reagieren musst und wo nicht viel Zeit ist, zu überlegen, wie mache ich das jetzt, sondern ich muss einfach mit den Sachen, die ich zur Verfügung habe, das Beste machen.
00:02:05: Das ist ein gutes Beispiel dafür, genau so was.
00:02:08: Jetzt
00:02:08: müssen wir natürlich erzählen, was du machst.
00:02:09: Du bist der pflegrische Leitung der Noki, der Kindernotaufnahme.
00:02:14: Kurz die Noki, so kennen das hier alle.
00:02:16: Auch verortet im neuen Kinderzentrum, in guten, schönen Räumlichkeiten.
00:02:21: Wie habt ihr euch eingelebt in den letzten zwei Jahren?
00:02:24: sehr gut.
00:02:25: Aber ich glaube, wir haben sehr, sehr viel Zeit investiert, am Anfang das Team mitzunehmen, unsere Laufwege wirklich abzugehen.
00:02:31: Also es ist ja ein neues Gebäude, neue Räume heißt, ich habe andere Laufwege, die ich sonst hatte.
00:02:36: Das ist fürs Team einfach schon eine Herausforderung gewesen.
00:02:39: Da sind wir vorher im Rohbau, also als noch alles so, die Maler beschäftigt waren schon rein und haben gesagt, okay, so sind unsere Laufwege, wenn wir Patienten aufnehmen, hier geht es zum Röntgen, um ganz viel Verwirrung einfach auch zu vermeiden, am Anfang, die aufkommt.
00:02:52: Wir genießen das natürlich total, dass wir das Rondgenar bei uns haben, dass das MRT nah bei uns ist, dass wir schnell auf der Intensiv sind und um OP sind und haben jetzt elf Räume zur Verfügung, also wirklich viel, viel Platz, in dem wir untersuchen können.
00:03:07: Und wenn ich an die alte Nokia denke, da hatten wir drei Räume, das ist natürlich schon ein Unterschied.
00:03:12: Ihr steht als Notaufnahme natürlich auch sehr deutlich für das Stichwort Vierundzwanzig Sieben.
00:03:18: Das ganze Krankenhaus irgendwie, aber bei Notaufnahme hat man immer sofort auch dieses Bild, da ist Vierundzwanzig Sieben was los.
00:03:24: Das gilt ja auch für die Notkindernotaufnahme.
00:03:27: Ich bin neulich mal zu einem sehr sorglichen Einsatz da, etwas später am Abend gewesen und das zog sich ein bisschen, ich glaube, ich war halb eins dort, dann in den Kinderzentrum und bin durch die.
00:03:37: Wenn man da durch die Seite reingeht und da war ordentlich... Volle
00:03:40: Beleuchtung, bestimmt.
00:03:41: War das nur ein Ausschnitt oder ist es da jede Nacht?
00:03:43: Nein, das
00:03:43: ist wirklich unser Täglichport.
00:03:44: Also es ist so, dass wir den Vormittag relativ ruhig starten, dann so die ersten Einweisungen oder BG-Unfälle durch Schule und Kindergarten.
00:03:52: Meistens gegen elf ungefähr kommen.
00:03:55: Und dann merkt man schon mit, als wenn die Kinderärzte zumachen, die Eltern ihre Kinder aus dem Kindergarten abholen, dann haben wir noch mal so einen Hoch drin und unsere wirkliche Zeit geht so abends um zehn um elf los.
00:04:04: Man legt sein Kind ins Bett, alle kommen zur Ruhe und dann fällt einem doch auf, dass man in die Klinik muss, weil das Kind total unruhig ist.
00:04:11: Fieber hat die Eltern natürlich besorgte an die Nacht gehen, als das Tast überaushalten können.
00:04:16: Das ist einfach auch ein Punkt.
00:04:18: Und wir wirklich bis morgens um vier um fünf.
00:04:20: da immer volle Beleuchtung haben, gut zu tun haben.
00:04:23: Und dann habt ihr auch einen großen Einzugsbereich, weil hier im Bielefeld seid ihr ja die einzige Kindernotaufnahme, das heißt und für die Region zentriert es sich hier ein bisschen, denn Gütersloh hat und dann Detmold wieder wahrscheinlich, oder?
00:04:35: Genau, Detmold ist als nächstes, also wir haben den Einzugsgebiet Bielefeld-Gütersloh, teilweise auch Herford mit dabei, also je nachdem, wo die Eltern sehr nah an der Grenze zu Bielefeld leben.
00:04:43: Entscheiden, die sich vielleicht eher nach Herfurt oder nach Bielefeld.
00:04:46: Also sagen wir mal, alles was so elberdissen ist, zum Beispiel die Ecke, die fahren natürlich eher nach Bielefeld.
00:04:50: Also das ist schon ein riesengroßes Einzugsgebet.
00:04:53: Und das erzählt ja auch schon ein bisschen was über die Menschen, die ihr da dann auch zu begleiten habt, weil die Kinder, die in irgendeiner Weise krank sind, die Eltern, die besorgt sind, die sich entschieden haben, zu kommen.
00:05:05: Manchmal häufig ja wahrscheinlich gar nicht genau wissen, sind wir jetzt hier überhaupt richtig, haben wir ein bisschen übertrieben?
00:05:11: oder wie auch immer.
00:05:12: Und dann in diesem großen Einsatzgebiet, wie erlebst du das bei den Mitarbeitenden?
00:05:18: Was braucht es in diesem Job?
00:05:20: da gut arbeiten zu können.
00:05:23: Flexibilität, also so diesen Pragmatismus, das du vorhin auch angesprochen hast, das braucht man einfach, man braucht aber schon sehr viel Einführungsvermögen.
00:05:31: auch einfach, weil es ist so, diese Eltern sehen ihre Kinder als den Notfall an, die haben einen Leidensdruck, sonst würden die sich abends nicht in ein Auto setzen und würden zu uns gefahren kommen.
00:05:40: und ich glaube, das darf man auch immer nicht vergessen.
00:05:43: Man muss sehr stressresistent sein, weil wir natürlich nicht wie an einer Praxis einen Patienten nach dem anderen versorgen, sondern wir haben teilweise vier, fünf Patienten gleichzeitig, die wir alle immer im, ja, sagen wir mal wie im Kreis versorgen, damit halt keiner Wartezeiten hat von noch utopischen Stunden, die wir teilweise auch haben.
00:06:00: Ja, also man muss einfach sich auch gut auf verschiedene Charaktere einlassen können.
00:06:03: Das ist auch einfach so.
00:06:05: Arbeitet ihr wie in der Erwachsenen-Lotaufnahme auch nach einem Trialierungssystem?
00:06:08: Ja.
00:06:09: Also einzuschätzen, was ist wirklich ein Notfall, was muss sofort sein?
00:06:13: Genau, also wir haben das MTS, dieses Manchester Triage System, ist ja ein europaweit standardisiertes Vorgehen, um Patienten erst einzuschätzen.
00:06:20: Wir fallen auch als Kindernotaufnahme unter dieselben Kriterien.
00:06:23: Genau, das heißt, die Patienten kommen als erstes in den Triage.
00:06:26: bei uns werden von einer Fachkraft, die dafür eine extra Fachausbildung... eine Weiterbildung abgelegt hat, komplett einmal an dem Nese erhoben, also gefragt, was ist das Problem, warum kommen die Eltern, die Kinder werden einmal mit Vitaiparametern überwacht, Sauerstoffsetting, Temperatur, Gewicht und Herzfrequenz, das sind dann erstmal so die wichtigsten Sachen für uns und anhand dieses MTS bestimmen wir dann praktisch.
00:06:47: wie dringlich die Behandlung ist.
00:06:48: Das ist für Eltern manchmal schwer nachzuvollziehen, weil die kommen, die sehen ihr Kind als Notfall und können dann wenig verstehen, dass wir sagen, in Ordnung, wir gucken sie an, aber es wird halt drei bis vier Stunden auch mal dauern.
00:07:00: Das ist, glaube ich, immer das große Problem mit der Eltern, weil die unter einem unheimlichen Stress stehen und kommen, weil dieses Kind unter Umständen je nach Alter nicht sagen kann, was es hat.
00:07:09: Und das heißt für unsere, für unser Personal natürlich auch gut zu gucken, mit welchen Symptomen stellen die sich vor, wie kann ich die einen ... Also ja, wie schätzt ihr sie jetzt sozusagen ein?
00:07:18: Und da es ein festes Standardprozedere ist, dass auch alle zum selben Ergebnis kommen.
00:07:23: Ja, finde ich ja wichtig, dass man das auch immer wieder erzählt und erklärt, dass die Eltern auch wissen, das hat schon auch ein System und da haben sich Leute Gedanken gemacht.
00:07:31: Und natürlich, das ist Paradox, wenn ich als besorgter Vater mit meinem Kind komme, aber ich mir ja dann eigentlich sagen könnte, wenn die jetzt sagen, oh, das kann mal drei bis vier Stunden dauern.
00:07:39: könnte ich mich ja schon ein bisschen beruhigen eigentlich und sagen, oh, so schlimm scheint es nicht zu sein, wenn die das schon mal so einschätzen.
00:07:45: Aber ich verstehe, dass das im Geschehen und im Alltag dann natürlich anders ist.
00:07:50: Wie wird man den Leitung einer Kindernotaufnahme?
00:07:53: Also bist du hier in den Weg gegangen von der Ausbildung bis zum eben diesen, so ein Weg, wie man sie in sich klassisch vorstellt?
00:08:00: Oder ist dein beruflicher Weg?
00:08:04: Ich habe meine Ausbildung in Mannheim an der Oniklinik gemacht.
00:08:08: Weil sich diesen Beruf einfach immer machen wollte, der stand immer ganz, ganz oben drauf.
00:08:12: Also der Beruf der Kinderkrankenschwester.
00:08:13: Der Kinderkrankenschwester,
00:08:14: genau damals dieses Jahr noch Kinderkrankenschwester, das war immer das, was ich machen wollte.
00:08:18: Und zur damaligen Zeit musste man dann auch mal gut fünfzig Bewerbungen schreiben, dass man irgendwo eine Stelle bekommen hat.
00:08:24: Ja, in Thüringen war das damals für mich gar nicht möglich gewesen, nach meiner Schulzeit.
00:08:28: Bist du aus Thüringen?
00:08:30: Genau,
00:08:31: in Thüringen.
00:08:31: Jetzt entdecken wir eine Gemeinsamkeit.
00:08:32: Ist das so?
00:08:33: Ja.
00:08:35: Aber du kommst nie, also ich versuche jetzt gerade sprachlich eins oder... Tonal einzuordnen.
00:08:41: Also Osttüring, die Ecke ist es nicht.
00:08:43: Das klingt alles sehr sauber.
00:08:44: Das könnte eher so Richtung Westtüring sein.
00:08:46: Die Südtüringer sind mehr so ein bisschen schon im Frängischen unterwegs?
00:08:50: Ja, ist es Osttüring.
00:08:51: Wichtig an der Grenze zu sachsen.
00:08:53: Ach so, woher?
00:08:54: Aus Greiz.
00:08:55: Gereit, das ist mir gar nicht weit weg.
00:08:57: Guck mal, ich bin in Gera geboren.
00:08:58: Ach, jetzt.
00:09:00: Kann bitte jemand den Sekt holen.
00:09:02: Ja, Mensch, so.
00:09:04: Dann ziehe ich meine Frage.
00:09:06: Wir reden gleich mal darüber, wie du nach Mannheim gekommen bist.
00:09:09: Über die Roste reden wir später.
00:09:12: Also erst mal, also nach Mannheim.
00:09:14: Thüring war nix möglich, Kind, hat nicht Gera so ein schönes, aber ich meine, gut.
00:09:18: Genau, damals musste man sich verlassen auf Berufsberatungen, die, glaube ich, selber auch ein bisschen ... Ich will mal höflich formulieren, überfordert waren nach der Wende eine Berufsberatung, wie wir sie uns vorstellen, durchzuführen.
00:09:28: Da hieß es nur ne, keine Möglichkeit, denen so anders hin.
00:09:31: Das war für mich erst recht, der Anschwanz zu sagen, jetzt erst recht.
00:09:34: Und ich lerne diesen Beruf und bin nach Mannheim gegangen und da meine Ausbildung gemacht habe, dann noch ein Jahr gearbeitet in der Kinderschirurgie.
00:09:41: Bin dann aus privaten Gründen nach Bielefeld mit der Familie gezogen.
00:09:44: Und
00:09:44: da blieb
00:09:45: nur Bielefeld mit einer Kinderschirurgie, weil Mindenherfurt alle keine eigenständige Hacken.
00:09:51: Ja, und war da bis zwei tausendfünf.
00:09:54: Dann habe ich mal zwei Kinder bekommen, auch mal noch so, aber immer gearbeitet und bin dann in der Notaufnahme gelandet.
00:10:01: Damals hieß sie noch so schön, die Forte des Hauses, wovon wir zum Glück weg sind und uns als eigenständige Abteilung da wirklich auch etabliert haben.
00:10:09: Und ja, durch viele, wie soll ich es sagen, immer mal wieder angesprochen, kannst du dir das nicht vorstellen, weil ich glaube, man war immer jemand, der gemacht hat, der immer mit vorne dabei war und die Ideen eingebracht hat.
00:10:20: Und ja, und dann
00:10:23: vieler.
00:10:24: Deine Kollegen erleben, die dich auch im Alltag so sachlich und ruhig und bedacht, so wie ich das jetzt gerade so erlebe.
00:10:31: Also ich hab dich ja so in Gesprächen, also wo wir miteinander zunahnten auch immer so kennen genannt.
00:10:35: Ist das was zu dir gehört?
00:10:37: Doch, ich glaube schon, aber wenn es ein Thema gibt, was mich richtig angreift oder wo ich weiß, da müssen wir jetzt irgendwie genau und dann kann ich da schon auch ernährlich durchgehen.
00:10:50: Wie ist die Santradia?
00:10:51: Ja, die kann auch mal, die kann auch mal anders sein.
00:10:53: Einmal
00:10:53: so ein Bruder durchs Haus.
00:10:54: Also
00:10:54: es ist nicht so, dass ich jetzt schreien durch die Gegend, auch für das nicht, aber ich tue meinem Unmutter dann schon kurz.
00:10:59: Ja,
00:11:01: also gehört ja auch dazu und ist wichtig.
00:11:05: Du hast, das habe ich gesehen, du hast dann noch den, also du bist jetzt seit fünf Jahren, habe ich gesehen, also das macht es jetzt auch kein Geheimnis, das hat LinkedIn neulich offenbart, dass du fünf Jahre jetzt im Haus bist, wobei das jetzt so nicht ganz stimmt.
00:11:18: Du bist fünf Jahre in dieser Position und hast dann zwischendurch noch verschiedene Fortbildungen gemacht und unter anderem die Managern für akut Notfallmedizin Wittenherdicke.
00:11:28: Da bin ich so ein bisschen angesprungen, weil Wittenherdicke ist ja so eine anthroposophische Uni, ist das so, bei welchen Geist hast du da?
00:11:35: Was hätt ich da?
00:11:35: sozusagen, gibt's da was, was dich begeistert hat und was du auch mitgenommen
00:11:39: hast, oder?
00:11:39: Nee, im Endeffekt kam das wirklich zustande, weil die Digina, also die große Dachgesellschaft für Intensiv- und Unfallmedizin, an dieser Uni verankert ist und ich eher über die Digina auf diesem Manager for Acute Notfall in Medizin gekommen bin.
00:11:52: Und als ich dann irgendwann auch gelesen habe, wird ein Heldinger, ich gedacht so, okay, wir gucken mal, was uns erwartet.
00:11:58: Davon war aber überhaupt gar nichts zu spüren.
00:12:00: Also das war wirklich eine reine fachliche Fortbildung für alle, die mit Notaufnahmen zu tun haben, Entführungspositionen, Ärzte wie Pflege.
00:12:07: Ja, also ich hätte das jetzt auch gar nicht, ich habe zu wenig Ahnung davon, gar nicht kritisch so gesehen, sondern eher so die Idee eines sehr ganzheitlichen Ansatzes.
00:12:16: den wir ja auch immer sprechen, den Menschen in seiner Ganze zu sehen.
00:12:18: Und habe mich gefragt, was ist so das, wo man es dann runterbrechen kann, auch in diesem Thema Managern für Akut und Notfallmedizin?
00:12:26: Wo bringst du das im Alltag ein?
00:12:28: Wo kann es wirklich liegen?
00:12:28: Ist es das, wo du sagst, ich konnte da wirklich auch beitragen in diesem Umzug und hatte, konnte mir da wirklich was mitbringen?
00:12:35: Ja, das geht los bei Führung des Personals, Kommunikation, immer ein ganz, ganz großes Thema in jeder Führungsposition oder in jedem Alltag sozusagen, aber auch ganz viele ökonomische Aspen.
00:12:45: die uns geholfen haben, da auch noch mal hinter die Kulissen zu gucken und zu sagen, okay, was bekommen wir wirklich auf für unsere Arbeit, die wir da leisten?
00:12:53: Was macht Sinn?
00:12:53: Was macht keinen Sinn?
00:12:54: Das war ganz, ganz viel.
00:12:55: Wir haben eine Aufnahmestation eröffnet letztes Jahr, die auch aus genau diesen Ideen dort entstanden ist, sozusagen, okay, Notaufnahme wird einfach immer mehr.
00:13:03: Das kennt jede Notaufnahme in Deutschland.
00:13:05: Die Patienten werden immer immer mehr.
00:13:06: Und wir müssen uns was einfallen lassen, auch mit den Räumen klarzukommen, die uns zur Verfügung stehen.
00:13:11: Und das ist so eine Aufnahmestation für Patienten, die ... für vierundzwanzig Stunden erst mal geplant aufgenommen werden, ganz gut.
00:13:18: Vielleicht gehen die aber auch nach acht Stunden wieder nach Hause, weil wir sie stabilisieren konnten und sie wieder in ambulanten Bereich zurück können.
00:13:24: Da hat einfach ganz, ganz viel mitgenommen.
00:13:26: und ja, auch so.
00:13:28: Kritikgespräche, Verhandlungsgespräche, alles, was dir so in deiner Führung, in deinem Führungsalltag passieren kann.
00:13:34: Da ist man wirklich gut vorbereitet worden.
00:13:36: Ja, und Personalmanagement und Personalführung ist ja auch ein großer Anteil der Arbeit.
00:13:41: Und ich weiß nicht, hast du eine gute Bewerbungslage?
00:13:44: Also ist das etwas, was die Leute interessiert, dass sie sagen, das reizt mich schon.
00:13:49: Also ich meine, ich sage mal so, ich kann mir vorstellen, ohne in anderen Bereichen zu nahe treten zu wollen, es gibt wahrscheinlich gemütlichere Orte, als die Nuke.
00:13:56: Definitiv.
00:13:56: Nein, also es ist so, dass wir zum Glück eine sehr, sehr gute Bewerberlage auch von unseren Auszubildenden aus dem Haus haben, wo ich immer sage, dafür investieren wir aber auch sehr, sehr viel.
00:14:06: Also das heißt, wir fangen als Leitungsteam im Büro schon an und... Planen, denen ihre Einsätze wirklich, dass sie immer einen Ansprechpartner haben.
00:14:13: Ich finde, man kann sich immer gut an seine eigene Zeit in der Ausbildung zurück erinnern, wenn man irgendwo stand und dann irgendwie man sagte, hast du den Schüler heute mit oder ich?
00:14:20: Und man dachte immer so, Entschuldigung, aber ich stehe neben euch und ich kann euch auch hören.
00:14:25: Und das hat immer nicht vermittelt, dass man da willkommen ist.
00:14:27: Und das ist schon was, was mir auch wichtig ist und wo wir extrem drauf achten, dass die schon mal einen guten Anfang haben und einen guten Einstieg haben.
00:14:34: Und der Rest muss man sagen, macht das Team draußen, in dem wirklich jeder anläutet, jeder.
00:14:38: jede Frage stellen kann und die einfach gut mitgenommen werden und sich wohlfühlen in diesem Team.
00:14:42: Also das Erfolgserlebnis des Teams, dass wir auch diese gute Bewerberlage haben und klar, Notaufnahme ist immer ein Magnetpunkt, das ist einfach so.
00:14:50: Das
00:14:51: finde ich immer einen wichtigen Punkt.
00:14:54: dieser Gedanke, der Mitarbeiter Bindung oder Förderung oder Recruiting, wie man auch immer will, gerade bei den Auszubildenden anzufangen.
00:15:02: Das ist so, glaube ich, wenn ich das im Haus beobachte, so ein Switch bei den Mitarbeitern und Mitarbeitern, wo wir auf dem Weg sind.
00:15:08: Ich glaube, das haben schon ganz viele verstanden, aber das, was du erzählst eben, Auszubildende natürlich Lernende sind gar keine Frage, aber dass sie für uns ein hohes Gut sind und wir sehr gut gucken müssen, dass wir die, die bei uns Ausbildung machen, möglichst auch für unser Haus gewinnen, um den Bedarf auch an Fachkräften zu decken, den wir haben.
00:15:28: Und das an jedem einzelnen ist dem, die da in den Ausbildungsphasen begegnen und den Bereich auch schmackhaft zu machen.
00:15:35: Ja, und auch für Praktikanten, ne?
00:15:36: Die Goldveröffenten.
00:15:37: Also ich muss ja auch erst mal die Leute in die Ausbildung bekommen.
00:15:40: Wenn ich sie dann da habe, ist es natürlich auch die Kunst, sie hier zu behalten.
00:15:43: Aber ich muss natürlich auch gucken, dass ich Praktikanten ans Haus bekomme und den Einblick gebe in diese Berufsfelder und nicht sagen, ach, Pflege ist irgendwie immer sehr negativ behaftet, sondern nein, das ist ein toller Beruf und den kann man gut, also den sollte man erlernen, ja.
00:15:57: Du
00:15:57: hast ja von ganz selbstverständlich gesagt, das wolltest du immer machen.
00:16:00: Da gab es keine Frage dran, aber gab es so eine Initialzündung bei dir, wo du gesagt hast, das ist Kinder.
00:16:05: Also war das familiär geprägt.
00:16:06: oder hast du das irgendwo kennengelernt?
00:16:07: oder war das einfach so ein Wunsch, der entstanden ist?
00:16:11: Ich hatte mit sechs die tolle Idee mir Urlöcher stechen zu lassen.
00:16:15: Ganz tolle Idee, hat supergeklappt.
00:16:17: Heiße Nadel oder wie?
00:16:19: Genau.
00:16:20: Und meine tante Kinderkrankschwesterin Gera war auf einer Kinderstation und mich dann einen Tag damit hingenommen hat und das war die Initialzone.
00:16:27: Weil es ansonsten in einer Familie eigentlich keinen gab, der bisher an der Pflege gewesen ist.
00:16:32: Ja, und hat sich für dich über die Jahre das so... Also, ich meine, es ist aus dem Blickwinkel eines Kindes ein bisschen zu viel gesagt, hat sich das so bestätigt.
00:16:42: Aber was hat sich für dich entwickelt an diesem Beruf, wo du sagst, ach, ich habe auch immer wieder bei allem vielleicht was auch herausforderndes meine Leidenschaft daran entdeckt?
00:16:50: Was sind so die Punkte, dass du auch heute, wenn du es so sagen würdest, aber da finde ich jetzt auszusagen, das würde ich auch wieder machen?
00:16:56: Das würde ich definitiv wieder so machen.
00:16:57: Also, es ist immer der Beruf, an den ich wieder reingehen würde.
00:17:00: Es ist alles.
00:17:01: Du hast Medizin dabei, was einfach total spannend ist, zu wissen, wie funktionieren anatomisch, wie funktionieren Sachen in deinem Körper, die Patientenversorgung, der Kontakt mit den Patienten.
00:17:10: Und wir haben halt nicht nur die Kinder, wir müssen die Eltern auch mitnehmen.
00:17:13: Also das ist immer noch mal eine andere Herausforderung, die auch mitzukriegen.
00:17:17: Als Leitung natürlich auch zu sagen, man kann so ein Team führen, man kann viele Ideen von sich selber verwirklichen.
00:17:22: Man hat vielleicht auch mal Beispiele in seinem Leben gehabt, als Führungskraft, die man selber hatte, wo man sagt, so will ich es definitiv nicht machen.
00:17:30: ist auch immer eine gute Erkenntnis, aber so ein Team halt einfach mitzunehmen auf diese Reise und die zu bestärken für Fort- und Weiterbildung, die voranzutreiben immer wieder, also uns wird auch nicht langweilig da als Führungsteam, da immer wieder neue Sachen zu entdecken, auszuprobieren und zu gucken, dass wir zu guten Abläufen kommen.
00:17:48: Ich bin neulich, hat mir jemanden einen Stichwort zugerufen, wo ich gar nicht weiß, ob das stimmt.
00:17:53: Das ist jetzt die Überprüfung.
00:17:54: Und ich weiß nicht, wie emotional besetzt es bin.
00:17:57: Ich traue mich nicht, aber ich fasse trotzdem mal.
00:17:58: Wer hat jemand erzählt, du hättest einen Hausschwein gehabt?
00:18:01: Ja,
00:18:02: hatte ich.
00:18:02: Aber ich habe gehört, das Hausschwein ist tot.
00:18:04: Leider
00:18:05: im Abril.
00:18:05: Nein, alles gut.
00:18:06: Ich spreche jetzt nicht ins Seelen aus.
00:18:09: Das fand ich nur lustig, die Geschichte.
00:18:10: Oder ich weiß gar nicht, ob sie lustig ist oder ob die auf dem Bauernhof wohnst und es ist völlig normal.
00:18:13: Überhaupt
00:18:14: nicht, nein, nein.
00:18:14: Oder wie muss ich mir das vorstellen?
00:18:16: Ja, als Tierherr Allergiker kommt irgendwie Katzehund nicht in Frage.
00:18:19: Öffn, du siehst
00:18:21: mich in den Haus rein.
00:18:22: Dann nimmt man halt einen Haus rein, genau.
00:18:23: Warum nicht?
00:18:25: Ja, irgendwie immer damit beschäftigt, viele eingelesen und ja, sind einfach hochintelligente Tiere, das muss man sagen.
00:18:31: Ja, der hat zwar im Haus gelebt, war aber immer draußen, die sind sofort stuhlwein.
00:18:35: Das Schwein im Haus?
00:18:37: Der hat im Haus gelebt, genau.
00:18:39: Irgendwann hat er sich unseren Hauswirtschaftsraum als seinen Rückzugsort ausgesucht.
00:18:43: Also
00:18:44: ihr wundere schon immer ein Familienhaus?
00:18:45: Ja,
00:18:46: genau.
00:18:47: Kein Block?
00:18:48: Nein, kein Hochhaus genommen.
00:18:51: Also nicht so wie man es teilweise im Fernsehen sieht, dass die da wirklich auf dem Balkon die Tiere halten und damit spazieren gehen.
00:18:55: im Park das nicht.
00:18:57: Ja, der war dann immer draußen im Garten, war bei der Familie mit dabei.
00:19:00: auf unser Grundstück ist keiner gekommen.
00:19:02: Das ist einfach so.
00:19:02: Ich würde auch in kein Grundstück reingehen, wo Minischwein an der Tür steht.
00:19:06: Würde ich nie tun, weil die sehr, sehr familienbezogen sind und auf ihre Rotte aufpassen.
00:19:10: Also man zählt ja als Rotte dann auch mit.
00:19:12: Ja.
00:19:13: Das war einfach, waren jetzt zehn schöne Jahre.
00:19:15: Die Familie sozusagen, die Menschen als Rotte anbrauchen jetzt nicht unbedingt, also ein Meerschwein kannst du ja nicht alleine halten.
00:19:21: Ein kleines Meerschwein, das ist sehr schlecht.
00:19:24: Aber so ein Hausschwein, Mini-Schwein kannst du sozusagen halten.
00:19:27: Wie
00:19:27: kann man alleine halten?
00:19:28: Das schon, natürlich fühlen die sich zu zweit sicherlich wohler.
00:19:31: Ich habe immer gesagt, der hat schon vergessen, dass er ein Schwein ist.
00:19:33: Der fühlt sich einfach als drittes Kind der Familie.
00:19:36: Ja, aber das war einfach auch eine tolle Zeit.
00:19:38: Und sie sind sehr sauber.
00:19:40: Ihr wird ja immer nachgesagt, sie sind unreihen.
00:19:42: und saubere Tiere, die ganz strenge Trennung zwischen S-Platz, Schlafplatz und Futterplatz haben.
00:19:48: Dann kriegst du die Stuben rein?
00:19:50: Ja, sehr, sehr schnell sogar.
00:19:53: Sie sind
00:19:55: wesentlich intelligenter als Hunde.
00:19:56: Ich weiß, das hören die Hundefreunde immer nicht so gerne, aber es ist da ja so.
00:20:01: Macht er jetzt das Kunststückchen?
00:20:02: Wie ist das Tier denn?
00:20:03: Flecky, weil unser Sohn damals so schrecklich fand, als wir ihn geholt haben und er so geschrien hat, als wir ihn natürlich von seiner Mutter wegholen mussten, dann durfte er den Namen aussuchen.
00:20:13: Die Intelligenz zeigt sich dann im Alltag auch.
00:20:16: was in so Kunststücken oder was?
00:20:17: Das kann
00:20:18: man machen.
00:20:18: Man könnte die natürlich schon trainieren, dass sie irgendwelche Sachen machen.
00:20:23: Aber ja, im Endeffekt ist es, wir werden holen.
00:20:25: Wenn du ihn gerufen hast, dann kannst du mit ihm auch draußen laufen.
00:20:28: Man sollte immer gucken, dass kein Flaum und Apfelbaum in der Nähe ist, weil dann war der Spaziergang auch beendet.
00:20:32: und Schweine haben keinen Sättigungsgefühl, da musste man ihn wegtragen.
00:20:36: Ich gehe davon aus, dass Tierdürfte nach vierzehn Jahren eines natürlichen Todes sterben.
00:20:41: und um jetzt die Verbindung...
00:20:45: Aber alles
00:20:47: gut.
00:20:47: Also es ist keine Roster geworden.
00:20:49: Nein, definitiv nicht.
00:20:51: Wir essen trotzdem noch Schweinefleisch.
00:20:53: Aber
00:20:53: ihn jetzt nicht.
00:20:54: Und bei der Thüringer Vergangenheit mal noch mal anzuknüpfen und die, also nicht die Klischees, sondern die Schönheiten Thüringer Klos oder in der Roster.
00:21:03: Also Pratwurst für den Ostwestfalen.
00:21:04: Ich weiß gar nicht, ob der Ostwestfalen den Roster kennt.
00:21:07: Nein,
00:21:08: ich glaube nicht.
00:21:09: Also, Thüringen war immer beim Dorffest war... Rosterscheint.
00:21:13: Rostbrennt und Bier geht's.
00:21:15: Also, nee, irgendwas.
00:21:17: Getränke
00:21:17: laufen immer, genau.
00:21:18: Nee, eher Thüringer Klos.
00:21:20: Ehrtüringer, Klaus.
00:21:22: Hast du noch irgendeine Verbindung überhaupt jetzt in die Heimat sozusagen?
00:21:25: Also lebt da noch Familie und so weiter?
00:21:26: Oder ist das ein...
00:21:27: Nee, meine Schwiegerfamilie ist da noch.
00:21:29: Meine Oma mit zwei und neunzig ist da auch noch.
00:21:31: Dein Mann ist auch
00:21:31: aus Türen.
00:21:32: Genau, wir haben uns da noch kennengelernt.
00:21:34: Hatte jetzt auch gerade Klassen treffen gehabt letztes Wochenende und war einfach auch total schön, alle wiederzusehen.
00:21:39: Wie viele Jahren darf ich fragen?
00:21:40: Dreißig.
00:21:41: Dreißig, ja.
00:21:42: Also ganz frisch.
00:21:43: Ja, ganz wischend.
00:21:45: Ja, und also ich hatte vor, das ist jetzt aber schon wieder zwei Jahre her, twenty-fünfjähriges Abitur treffen, da war ich nochmal in der Gegend und habe festgestellt, dass gerade so in dieser Zeit einige zurückzogen, die waren ausgeschwärmt und hatten Familie gegründet und Beruf und so weiter und waren jetzt dabei ihre Elternhäuser zu übernehmen.
00:22:02: Also ich habe das dann nicht, ich könnte nichts übernehmen und musste auch nicht hin sozusagen, aber das fand ich eine interessante Beobachtung.
00:22:08: War das bei dir auch
00:22:09: so?
00:22:09: Genau, also ich sage mal, als wir damals aus der Schule sind, war nicht die Frage, was lernst du so?
00:22:12: wo gehst du hin?
00:22:14: Bleibst du da oder gehst du weg?
00:22:15: Und der Großteil ist damals einfach gegangen, weil es auch diese Stellen nicht gab für die Ausstellung teilweise.
00:22:20: Und es sind aber viele, die jetzt wieder zurückgezogen sind, gerade um sich um die Eltern zu kümmern.
00:22:26: Wie blickst du denn auf... Das Thema, also wir wissen ja, dass Noki ein, also wir waren ja eingestiegen, dass das ein absolut lebendiges Geschäft ist.
00:22:38: Und das, ihr habt ja ja auch, ach, das fiel mir vor noch ein, das wollte ich nur noch ergänzen, weil das für Eltern ja auch nicht immer ganz klar ist, wenn sie da hinkommen, dass ihr ja die Noki seid.
00:22:46: Und aber zu bestimmten Zeiten sind da ja auch die Niedergelassenen mit der Notversprechstunde nach.
00:22:51: Das ist aber nicht vierundzwanzig Stunden dann, sondern das ist in der Nacht, sitzen sie da die ganze Nacht oder machen die um elf, irgendwann Schluss?
00:22:57: Nee, die kommen nur... muss man mittlerweile sagen, mittwochs, freitags und am Wochenende ein Feiertag und mittwochs und freitags von sechs bis einundzwanzig Uhr und Wochenende von neun bis einundzwanzig Uhr ein Feiertage.
00:23:09: Vor einem Jahr war es noch so, dass sie jeden Tag da waren und das haben wir natürlich extrem gemerkt, weil für die Eltern gibt es keinen Unterschied.
00:23:15: Die kommen in die Klinik rein, die wissen nicht, wer sich jetzt gerade in der Notaufnahme versorgt oder wer sich beim kassenärztlichen Notfalldienst versorgt.
00:23:22: weil die einfach unsere Räume mit nutzen und der Eltern hinterfragen.
00:23:24: das, würde ich vielleicht auch nicht wenden, wenn ich das Konstrukt nicht kenne, würde ich das auch nicht hinterfragen.
00:23:29: Aber wir sind sozusagen ab einundzwanzig Uhr, sind wir komplett mit der Nokia alleine auf uns gestellt sozusagen.
00:23:35: Und würdest du so aus deiner Erfahrung sagen, ja, das ist ein System, wir haben da gut zu tun, das ist ja auch unser Job.
00:23:42: Und wir sind den Herausforderungen gewachsen.
00:23:43: oder siehst du so Dinge, wo du sagst, aber da gucken wir immer, wo wir dran arbeiten müssen, wie es gehen kann sozusagen, oder?
00:23:51: Mit der KV zusammen?
00:23:56: Also ich glaube, wir sind in einem ständigen Veränderungsprozess, weil wir einfach sehen, dass diese Patientenzahlen hochgehen.
00:24:01: Also wenn ich überlege, wir hatten letztes Jahr knapp dreißigtausend Patienten.
00:24:04: Wir sind für dieses Jahr schon wieder... nochmal mit dreitausend Patienten hochgerechnet.
00:24:08: Deswegen, so beispielsweise auch so Sachen wie eine Aufnahmestation, um diese Räume auf freizukriegen, um arbeiten zu können, um einen Patientenstau einfach auch zu vermeiden.
00:24:16: Da sind wir immer dabei.
00:24:17: Ich glaube, diese Familienstrukturen von früher fehlen natürlich einfach auch, wo man die Oma mal gefragt hat, Mensch, was soll ich denn machen?
00:24:23: Mein Kind ist krank, das geht es halt einfach auch.
00:24:25: Kaum noch.
00:24:27: Internet.
00:24:28: Genau, so Gesundheitskompetenzen.
00:24:29: Internet sage ich irgendwas Fluch und Segen gleichzeitig.
00:24:32: Ich kann da alles finden, aber wenn ich da eingebe, Kind mit Fieber seit zwei Tagen wird natürlich nicht kommen.
00:24:37: Sie dürfen auch noch einen Tag warten und geben Fieber senkende Mittel und gucken, dass ihr Kind bitte dringt.
00:24:42: Dann wird natürlich immer kommen, gehen sie bitte in eine Klinik.
00:24:45: Also ich glaube, da haben wir natürlich auch außen noch viele, viele Sachen zu tun.
00:24:49: Aber ich glaube, was so ein bisschen wachsen muss, ist einfach auch das Verständnis der Bevölkerung zu sagen, das ist ein System, was einfach auch nicht mehr ewig diese Leistungen bringen kann.
00:24:58: Und ich muss mich auf Wartezeiten einrichten und da sind kompetente Leute vor Ort, die das einschätzen.
00:25:02: Also ich glaube, da muss man noch so ein bisschen ran, ja.
00:25:06: Ja, Sandra, ganz vielen Dank für dieses schöne Gespräch, dass du mich mitgenommen hast in deinen Alltag in der Nokia und ich entdeckt habe, dass wir ja wenige Kilometer... Uns nur trennen.
00:25:19: Uns nur trennen in der Biografie und in den Büros.
00:25:23: Vielen Dank.
00:25:24: Sehr gerne.
00:25:25: Das war, der Podcast des evangelischen Klinikums
00:25:29: Bekel.
Neuer Kommentar